Feminae: Medieval Women and Gender Index


  • Record Number: 22757
  • Author(s)/Creator(s): Schüle , Wolfgang
  • Contributor(s):
  • Title: Erzbischof Johann von Esztergom und der Mord an der Königin Gertrud im Jahre 1213
  • Source: Western Canon Law and Eastern Churches: Thirteenth International Congress of Medieval Canon Law. Abstracts. , ( 2008): Pages 30 - 31.
  • Description:
  • Article Type: Conference Paper Abstract
  • Subject (See Also): Gertrud of Meran, Wife of Andreas II, King of Hungary Hungary Johann, Archbishop of Esztergom Politics Queens Succession
  • Award Note:
  • Geographic Area: Eastern Europe ;
  • Century: 13
  • Primary Evidence:
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  • Abstract: Die Söhne Belas III. (gest. 1196), Emerich (1196-1204) und Andreas (1205-1235) lieferten sich einen erbitterten unbrüderlichen Kampf um den Arpadenthron. Während der Regierungszeit dieser beiden ungarischen Könige übte Bischof Johann sein Amt aus in Csanad, Kalocsa und Esztergom. Im Jahre 1213 wurde die Gemahlin des Königs Andreas II. ermordet. Da wir von Erzbischof Johann von Esztergom eine zeitgleiche Äußerung über die Ermordung Gertruds besitzen, wird man nicht umhin können, seine Aussage in Zusammenhang mit der politischen Lage in Ungarn um die Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert zu bringen und dem Leben und der Laufbahn des Erzbischofs Johann nachzugehen. 1198 taucht Johann zum ersten Mal in einer Urkunde als Bischof von Csanad auf. König Emerich hielt viel von dem vielseitigen und geschicktem Mann, der sowohl erfolgreich in Streitfällen schlichten konnte, wie auch im Kampf gegen die Bogomilen entschieden vorgegangen war. Als Vertrauter Emerichs stand er logischerweise im Gegensatz zu Andreas, der seinem Bruder die Krone streitig machte. Auch ein innerkirchlicher Streit mit dem Erzbischof Job von Esztergom blieb nicht aus, da sich Johann Gesetzeswidrigkeiten gegen ihn erlaubte, so dass ihn Innocenz III. Maßregeln musste. Während König Emerich und Bischof Johann ein gutes Einverständnis miteinander hatten, gestaltete sich das Verhältnis zu seinem Nachfolger, König Andreas II., weitaus schwieriger. Emerich hatte sich in bezug auf das Deutsche Reich für die welfische Partei entschieden, Andreas II. stand auf der Seite der Staufer und heiratete auch eine Frau aus der stauferfreundlichen Dynastie, der Andechs-Meranier. Johann scheint seinem vertrautem Emerich treu geblieben zu sein. Als ihn der Papst zum Erzbischof von Esztergom erhob, obwohl die Suffraganbischöfe es verhindern wollten, wurde er mit zwei politischen Problemen konfrontiert: die Ermordung der Königin Gertrud 1213 und die Verwaltung des Reiches während der Abwesenheit des Königs Andreas II. anlässlich seines Kreuzzugs im Jahre 1217. Im ersten Fall soll der Erzbischof keine klare Stellung bezogen haben und - auf die Frage, ob Königin Gertrud zu töten erlaubt sei - eine zweideutige Antwort gegeben habe. Im zweiten Fall war er als der von Andreas II. eingesetzter Reichsverweser offensichtlich nicht in der Lage, den abwesenden König machtvoll zu vertreten. Die zentrale Frage wird gestellt werden müssen, warum im Falle der Ermordung der Königin Gertrud kein kirchliches Gerichtsverfahren gegen den Drahtzieher Palatin Ban Bank zustande gekommen ist, umsomehr als der König sich mit einem Scheingericht über den Mörder, dem Grafen Peter, zufrieden gegeben hat. Waren die kirchlichen Gerichte um 1213 nicht existent? Oder erst noch sehr rudimentär? abhängig von der geographischen, politischen Lage? im Ermessen des jeweiligen Bischofs oder des Königs? [Reproduced by the author's permission.]
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  • Conference Info: - , -
  • Year of Publication: 2008.
  • Language: German
  • ISSN/ISBN: Not Available